Warum sind Autoversicherungen für Senioren teurer?

Die meisten stehen den sogenannten Oldies am Steuer eher ablehnend gegenüber, denn schließlich ist die ältere Generation am Steuer ein Unsicherheitsfaktor, der gerne mal in Unfälle verwickelt ist. Laut Statistik stimmt das nicht ganz, denn nach der Statistik sind es die Fahrer zwischen 18 und 25, die die meisten Unfälle bauen, aber auch die Versicherungen trauen den im Straßenverkehr nicht allzu viel zu. Anders ist es nicht zu erklären, dass ab einem bestimmten die Kfz-Policen in die Höhe schnellen.

Keine Belohnung

Man sollte annehmen, dass die älteren Autofahrer von den Kfz-Versicherungen belohnt werden, denn sie fahren im Jahr weniger Kilometer als die Pendler und Berufstätigen. Bei sehr vielen Senioren steht das stets gepflegte auch in einer ebenso gepflegten Garage und trotzdem werden die Oldies nicht belohnt, im Gegenteil, sie werden richtig zur Kasse gebeten. Alle, die im Alter eine blütenweiße Weste haben, was die Unfälle angeht, zahlen oftmals Tarife für die Kfz-Versicherung, von denen die jungen Autofahrer nur träumen können. Aber wenn aus einem Autofahrer im mittleren Alter ein Senior am Steuer wird, dann ändert sich das schlagartig.

Ein Verbraucherportal hat einen interessanten Vergleich gemacht. Verglichen wurden fünf Versicherungen und fünf Autofahrer im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Alle am Vergleich beteiligten Autofahrer fuhren einen Mittelklassewagen und hatten eine Vollkaskoversicherung. Der 50-Jährige mit einer jährlichen Kilometerzahl von 12.000 km und einer Schadensfreiklasse von 30 muss bei einer Versicherung 255,- und bei der anderen Versicherung schon 326,- Euro bezahlen. Ist der Fahrer aber schon über 70 Jahre alt, dann verlangen die Versicherungen im Schnitt Beiträge, die zwischen 458,- Euro und 626,- Euro liegen und das sind satte 92 % mehr als bei den Autofahrern, die nur zehn Jahre jünger sind.

Senioren werden zu Kasse gebeten

Natürlich wehren sich die Versicherer gegen den Vorwurf, sie würden sich an den älteren Autofahrern bereichern. Aber es klingt schon fast zynisch, wenn einige Versicherungen der Meinung sind, da Senioren weniger fahren, müssten sie weniger für Sprit ausgeben und könnten so die höheren Prämien zahlen. Offiziell gibt es natürlich auch keine Zuschläge für Autofahrer, die schon älter sind, die Versicherungen benutzen stattdessen lieber den Ausdruck von einem „multivariablen “.

Wie man die höheren Tarife auch immer nennen will, die Versicherungen verdienen auf jeden Fall sehr gut an den Autofahrern, die noch mitten im Leben stehen und die wie alle anderen Fahrer auch, nicht auf ihren Wagen verzichten wollen.

Das Unfallrisiko steigt

Auch wenn Senioren hinter dem Steuer nach der Statistik weniger Unfälle bauen, sie haben das größere Risiko. Besonders wenn es ums Abbiegen und Befahren einer Kreuzung geht, dann steht die Generation 50 Plus immer wieder im Fokus, denn in diesen Bereichen passieren die meisten Unfälle, in denen ältere Autofahrer verwickelt sind. Bei über 70-Jährigen steigt das Unfallrisiko noch einmal rapide an, denn ab 70 lässt das Reaktionsvermögen immer mehr nach und das führt vermehrt zu Auffahrunfällen.

Besonders schwere Unfälle auch im Personenschäden werden öfter von Autofahrern, die 70 Jahre oder älter sind, verursacht als von der Gruppe der Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren. Senioren ab dem 70. verlieren schnell den Überblick und können Verkehrssituationen nicht mehr optimal einschätzen, das führt zu Fehlreaktionen und letztendlich dann zu Unfällen. Trotzdem sollten ältere Autofahrer sich den Alterszuschlag der Versicherungen nicht so einfach gefallen lassen.

Vergleichen und sparen

Auch Senioren sollten wie alle anderen Autofahrer auch, die Angebote der Versicherungen sehr genau miteinander vergleichen, denn jede Versicherung hat andere Konditionen. Nicht jede Versicherungsgesellschaft verlangt von älteren Autofahrern ein kleines Vermögen, viele haben auch günstige Tarife im Angebot, selbst wenn der Versicherte nicht mehr der Jüngste ist.

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