Viele Senioren stehen vor einem großen Problem, denn ihr Geld ist in einer einem Haus oder einer Wohnung gebunden, die sie bewohnen. Alte Bäume lassen sich nicht mehr verpflanzen, sagt der Volksmund. Dies gilt auch für ältere Menschen, die ihr gewohntes Zuhause nicht verlassen möchten. Auf der anderen Seite fehlt ihnen aber das Geld, um sich vielleicht noch einen Lebenstraum zu finanzieren, wie etwa eine schöne Reise. Eine Alternative zum kompletten Verkauf des Hauses ist in diesem Fall ein Immobilien Teilverkauf. Welche Vorteile und Nachteile bietet ein Teilverkauf?
Was bedeutet Teilverkauf des Eigenheims?
Unternehmen, die sich auf den Teilverkauf von Immobilien konzentrieren, kaufen die Hälfte von einer privat genutzten Immobilie. Sie werden also praktisch zu einem Teilhaber, beziehungsweise Miteigentümer an einem Haus oder einer Wohnung. Der Preis, den die Unternehmen für die Hälfte bezahlen, wird unmittelbar nach Abschluss des Vertrages an den Hausbesitzer ausgezahlt. Der Verkäufer bleibt aber nach wie vor in seinem Haus wohnen, denn er hat ein lebenslanges Wohnrecht oder ein sogenanntes Nießbrauchrecht, das ins Grundbuch eingetragen wird. Für dieses Wohnrecht muss der Verkäufer an den neuen Teilhaber jeden Monat ein Nutzungsentgelt zahle. Weiterhin ist der Verkäufer für die Instandhaltung des Hauses zuständig. Wenn das Haus komplett verkauft wird, bekommt der Teilhaber sein Geld zurück und erhält zusätzlich einen Aufschlag von etwa fünf bis sechs Prozent.
Für wen eignet sich ein Teilverkauf?
Das gemeinnützige Portal IMMO.info hat die Voraussetzungen, sowie Vorteile und Nachteile eines Immobilienteilverkaufs recherchiert. Der Teilverkauf ist nicht für alle Senioren interessant. Grundsätzlich eignet sich ein solcher für Menschen, die bereits über 60 Jahre alt sind. Dazu kommt, dass der Kaufpreis mindestens 100.000 Euro betragen sollte. Grundstücke, Häuser oder Eigentumswohnungen, deren Wert weniger als 200.000 Euro beträgt, sind für ein Unternehmen im Teilverkauf uninteressant. Für viele ältere Menschen kommt eine klassische Immobilienfinanzierung nicht mehr infrage. Für sie ist der Teilverkauf eine Alternative. Vor einigen Jahren war es noch möglich, für einen Teilverkauf einen privaten Käufer zu finden, heute sieht das anders aus. Inzwischen gibt es eine Reihe von Unternehmen, die sich auf diese Form des Immobilienkaufs spezialisiert haben.
Welche Vorteile hat der Teilverkauf?
Zu den Vorteilen gehört die sofortige Zahlung von bis zu 50 Prozent des Werts von Haus oder Wohnung. Der Verkäufer bleibt zudem immer Teilhaber und kann so anteilig von der Wertsteigerung profitieren. Stirbt der Eigentümer des Hauses, dann haben die Erben in jedem Fall ein Vorkaufsrecht. Der Teilverkauf ist flexibel, denn wer möchte, kann die Hälfte seines Hauses auch wieder zurückkaufen oder das Haus komplett verkaufen. Vorteilhaft ist zudem, dass die Gewinne aus dem Verkauf in vielen Fällen steuerfrei sind.
Gibt es auch Nachteile?
Ein Nachteil ist, dass der Hauseigentümer alle Kosten für die Instandsetzung allein bezahlen muss. Er trägt zugleich das alleinige Risiko, falls das Eigenheim bei einem späteren Verkauf an Wert verloren hat. Beabsichtigt der Eigentümer, sein Haus wieder zurückkaufen, dann ist dies mit einem recht hohen Aufwand verbunden.
Fazit
Wer sich für den Teilverkauf seines Hauses oder seiner Eigentumswohnung entscheidet, sollte sich auf jeden Fall über das Unternehmen, welches die Hälfte kaufen möchte, sehr genau informieren. Der Teilverkauf ist nicht die einzige Möglichkeit, daher sollten Alternativen in die Entscheidungsfindung aufgenommen werden. Die Kosten sind im Teilverkauf nicht unerheblich, ein ausführlicher Vergleich ist angebracht. Wichtig ist es zudem, dass ein Anwalt den Vertrag aufsetzt und den Verkäufer über die Vorteile, Nachteile und Risiken informiert. Weitere Aspekte sind zu beachten, wenn für die Immobilie beispielsweise noch eine sogenannte Restschuld besteht.
Bild: @ depositphotos.com / SomeMeans
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