Klimawandel, Naturkatastrophen, Dürren – diese Auswirkungen des ungezügelten menschlichen Umgangs mit der Erde und seinen Schätzen sind weltweit täglich in den Schlagzeilen. Um die
Folgen der menschgemachten Umweltverschmutzung abzumildern
, kann jeder Bürger sein privates Einkaufsverhalten überprüfen. Als eine der Leitinstanzen dient dabei der “Blaue Engel”.
Der Engel genießt das Vertrauen der Deutschen
Im Supermarkt, Discounter oder Tante-Emma-Laden sowie auch in der B2B-Vermarktung im Arbeitsleben werden die Einkäufer mit Hinweisen, Siegeln und vermeintlichen Öko-Kennzeichnungen oft überfordert. Viele Firmen nehmen für sich in Anspruch, “umweltfreundliche”, “nachhaltige” oder “traditionelle” Waren und Dienstleistungen anzubieten. Doch nicht selten sind die Anpreisungen nur Marketing und lassen somit auch das Vertrauen in die sinnvollen Labels stocken. Doch anders als – die ebenfalls sinnvollen Labels – z.B. das
TÜV-, EU-Bio- oder MSC-Siegel
, ist der “Blaue Engel” schon 1978 ins Leben gerufen worden.
Das ist eine lange Zeit, um sich das Vertrauen der Verbraucher zu erarbeiten. Praktisch jeder kennt das Symbol des blauen Engels auf weißem Grund, umrahmt von stilisiertem Lorbeer. Als
erstes Umweltsiegel der Welt
genießt es laut Umweltbundesamt (2010) eine Markenbekanntheit von 76 Prozent und findet zu 39 Prozent Beachtung beim Einkauf. Etwa 11500 Produkte und Dienstleistungen sind mit dem “Blauen Engel” ausgezeichnet. Über 1000 Firmen nehmen es in Anspruch.
Konsumverhalten verändern
Erschaffen wurde das Siegel vom damaligen Innenminister und den Umweltministern auf Bund- und Länderebene. Der Grund: Das Einkaufsverhalten der Verbraucher sollte auf umweltverträglichere Produkte gelenkt werden, um die Umwelt zu entlasten. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass das
Siegel nur auf Antrag vergeben
wird und u.a. nicht für Lebensmittel erhältlich ist. Wenn ein Produkt also den “Blauen Engel” nicht trägt, so ist dies nicht in jedem Fall ein Ausschlusskriterium. Die heutigen Verwalter des Siegels vergleichen nur Produkte und Dienstleitungen, die gleiche Anforderungen in ihrer Nutzung und Ausstattung erfüllen. So könnte eine Elektroauto nicht mit einem Benzinauto gleichgesetzt werden, da z.B. die Reichweite (noch) unterschiedlich ist. Wohl aber Stromerzeuger für Gartenarbeit, weswegen z. B. der Denqbar-Generator den Blauen Engel trägt.
Es lohnt sich
Neben anderen Siegeln, sollten Verbraucher auch auf den “Blauen Engel” bei ihrem Einkauf achten. Denn sie kaufen (meist) ein – im direkten Vergleich – umweltfreundlicheres Produkt. Der genaue Vorteil ist mit angegeben, z.B. “emmissionsarm”, “schützt das Klima”, “schont Ressourcen” oder “energiesparend”. Bedacht werden sollte jedoch auch, dass sich jeglicher Konsum umweltschädlich auswirkt. Ein Kauf von Produkten mit dem “Blauen Engel” ist oft umweltfreundlicher als ein Produktkauf ohne dieses Siegel – aber nicht grunsätzlich umweltfreundlich.
Bild: © Depositphotos.com / digitalstorm
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