Noch nicht alt, aber auch nicht mehr jung – die Generation 40+ ist eine Generation, die es schwer hat, denn sie müssen heute mehr denn je alles unter einen Hut bringen. Die Partnerschaft ebenso wie die Kinder, die Familie und auch der Beruf oder die Ausbildung stehen im Mittelpunkt und das macht aus der Generation 40 Plus eine überforderte Generation. Wie sieht der Alltag derjenigen aus, die die 40 überschritten haben und wie schafft es die Generation 40+ dem Zeitdruck und dem Stress standzuhalten?
Ständig im Stress
Warum sind es ausgerechnet die 1970er Jahrgänge, die heute einem extremen Stress ausgesetzt sind? Die meisten stehen noch voll im Berufsleben, die Kinder sind noch zu Hause, die Eltern leben in der Regel noch und diese Faktoren ergeben zusammen einen Stress und einen Zeitdruck, den jüngere Menschen noch nicht und ältere Menschen nicht mehr kennen. Menschen mit über 40, die noch voll im Leben stehen, schlafen deutlich weniger und sie essen sogar schneller als diejenigen, die 30 oder 50 Jahre alt sind. Das Problem ist, dass die Generation 40 Plus an vielen Fronten kämpfen muss, und keine andere Generation hat so wenig Zeit für sich wie die, die über 40 ist.
Man erwartet, dass die Generation 40+ im Job Höchstleistungen bringt, aber die beruflichen Perspektiven sind alles andere als rosig. Sie müssen den Job und die Kinder irgendwie unter einen Hut bringen und meist noch Zeit für die eigenen Eltern aufbringen, ein privates, selbst bestimmtes Leben kommt dabei sehr häufig zu kurz.
Die kinderlose Generation
Viele Paare dieser Generation bleiben sehr bewusst kinderlos. Das liegt zum einen daran, dass sie zuerst Karriere machen und dann den optimalen Zeitpunkt für die Gründung einer Familie verpassen. Zum anderen wollen sie ihren Lebensstil nicht aufgeben oder fürchten sich der Verantwortung, die eine Familie mit sich bringt, nicht gerecht zu werden. Diejenigen, die um 1970 geboren worden sind, haben eine Wohlstandsgesellschaft kennengelernt und sie haben was Schule, Studium und Ausbildung angeht, ein sehr großes Angebot genossen, anders als viele Jugendliche heute. Das hat ihnen die Möglichkeit gegeben, sich zu qualifizieren und einen gut bezahlten Job zu bekommen.
Aber so sicher wie es vielleicht aussieht, ist die berufliche Situation der Generation 40 Plus leider nicht, denn die junge Generation von heute ist flexibel, mobil und zum Beispiel auch bereit ins Ausland zu gehen, um dort für ein Unternehmen zu arbeiten. Wer mit 40 noch kleine Kinder zu Hause hat, der möchte sicher leben und einen unbefristeten Arbeitsvertrag haben. Arbeiten im Ausland oder ein regelmäßiger Standortwechsel kommen für sie nicht mehr infrage, wenn sie eine Familie haben.
Vom Leben überfordert
Schule, Ausbildung oder Studium, Heirat, Kinder und dann Karriere – so sah die Welt der Generation 40 aus, die sie von ihren Eltern übernommen haben. Die Zeiten und auch die Strukturierung der Gesellschaft haben sich jedoch in den letzten Jahren grundlegend geändert. Heute lässt sich kaum noch jemand zehn Jahre Zeit, um sein Leben auf einen sicheren Weg zu bringen. Dieser Wandel macht vielen zu schaffen, die heute 40 Jahre oder älter sind. Sie sind mit anderen Wertvorstellungen aufgewachsen und viele haben Problemen damit, sich den neuen Werten anzupassen. Dazu kommt die wirtschaftliche Lage. Musste eine Familie im Jahre 1964 im Schnitt noch 56 Stunden arbeiten, um die familiäre Existenz zu gewährleisten, so sind es heute schon 67 Stunden. In immer mehr Familien müssen beide Eltern arbeiten gehen, um ihren Kindern einen sicheren Alltag bieten zu können. Das führt sehr schnell zu Stress und zu Überforderung. Die Generation 40+ muss viel leisten und das in einem Lebensabschnitt, der eigentlich zu den schönsten gehören sollte.
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