Plastische Kosmetik ab 40 – nicht ganz ungefährlich

Jeder möchte möglichst alt werden, aber keiner will auch alt aussehen. Mit zunehmendem , wenn die Kerzen auf der Geburtstagstorte immer mehr an ein Lagerfeuer erinnern, ist es für viele wichtig, jünger auszusehen. Die Falten müssen entfaltet und die glanzlosen Haare aufgepeppt werden, und der Stoffwechsel wird schon wegen der Sexualhormone auf Trab gebracht. Das sind nicht die einzigen Dinge, die ab dem 40. Lebensjahr zu wünschen übrig lassen, aber die Kosmetikindustrie hat für alles das scheinbar richtige Mittel auf Lager.

Die Zahlen steigen

Auch wenn die sichtbar älter werden, immer wieder gerne behaupten, dass es nur auf die innere Schönheit ankommt und dass sie die Falten und Fältchen nicht wirklich stören, die Zahlen sagen leider etwas Anderes. Jedes Jahr lassen sich rund 6.000 über 40 liften und die Tendenz ist steigend. Zunehmend sitzen auch in den Wartezimmern der , um sich die Nase verjüngen oder die Falten auf der Stirn mit Botox weg spritzen zu lassen.

Pro Jahr sind es ca. eine halbe Million Eingriffe, wie die Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie vermeldet. In der Hitliste der kosmetischen OPs stehen die Faltenunterspritzungen zum Beispiel mit Hyaluronsäure oder ähnlichen Substanzen ganz weit oben. Dann folgen die 180.000 Behandlungen mit Botox, 80.000 Mal wurde Fett abgesaugt und rund 40.000 Patienten, die die 40 schon überschritten haben, ließen sich die straffen. Immer mehr Menschen wollen ihrem tatsächlichen Alter ein Schnippchen schlagen, aber bitte diskret, denn die Zahl der Liftings zeigt, dass keiner wie ein Zombie durchs Leben gehen will.

Vergebliche Mühe

Auch wenn nach einer Faltenbehandlung die Haut wieder frisch und glatt aussieht, das Alter kann man trotzdem nicht verleugnen, denn es gibt andere Zeichen dafür, dass ein älter wird. So ist es kaum möglich, die Hände zu verjüngen. Es ist zwar mittels moderner Lasertechnik möglich, Altersflecken und Pigmentflecken verschwinden zu lassen, aber Hände altern nun einmal unübersehbar.

Die Haut kann geglättet, aber nicht jünger gemacht werden, und das ist auch die nüchterne Bilanz, die ziehen. Wenn die Augenlider gestrafft werden, dann werden die Augen optisch vergrößert, die Haut bleibt aber die gleiche und sie wird mit zunehmenden Alter leider immer dünner. Irgendwann lässt sich die Haut aufgrund ihrer natürlichen Konsistenz nicht mehr straffen, und auch die Narben der Straffung lassen sich dann nicht mehr so einfach überschminken.

Die unterschätzte Gefahr – Botox

Die meisten Menschen, die den 40. hinter sich haben und ein paar Falten loswerden wollen, entscheiden sich für die vermeintliche Wunderwaffe Botox. Sie wissen aber in der Regel nicht, was Botox eigentlich ist und wie gefährlich es sein kann. Botulinumtoxin, wie Botox mit vollem Namen heißt, ist eines der stärksten Gifte der Welt. Wissenschaftler in Italien sind nach Versuchen mit Ratten zu der Erkenntnis gekommen, dass Botox eine Wanderung durch den ganzen Körper macht, nachdem es gespritzt wurde. Dabei wandert es auch ins Gehirn und kann dort die Nervenzellen angreifen und sie sogar abtöten. Trotzdem wird jedes Jahr weltweit für über eine Milliarde Dollar Botox an plastische Chirurgen verkauft.

Wird Botox nicht fachkundig gespritzt, dann kann das sehr böse Folgen haben. Statt einem straffen hängt das Lid dann unschön herunter, und wenn Botox in die Hautfalte zwischen Nasenspitze und Oberlippe gespritzt wird, dann kann es passieren, dass das Trinken für eine Zeit lang schwerfällt. Als eine Alternative zum gefährlichen Botox hat sich die Hyaluronsäure einen guten Namen gemacht, denn das klare Gel ist ungefährlich, aber leider nicht länger als ein Jahr wirksam, dann muss nach gespritzt werden.

Alt werden und alt aussehen sind zwei Dinge, die nicht miteinander zu vereinbaren sind. Wer im Alter jung bleiben will, der sollte auch äußerlich zu seinem Alter stehen.

Bild: © Depositphotos.com / stefanolunardi